Ich versuche euch auf diese Weise Antworten zu liefern, damit ihr auch die Prozesse besser verstehen könnt, was in EUREM Kind vor sich geht.
Jedoch ist es eine allgemeine Zusammenfassung und ist nichts Individuelles.
Der individuelle Kontext ist mir jedoch sehr wichtig, da ich mir auch eure Familienkonstellation, eure bisherigen Prozesse und Erfahrungen und vieles mehr anschaue und nicht die Themen explizit isoliert voneinander.
Du musst dir als Mama/ Papa vorstellen, dass deinem Kind im Moment nicht alle körperlichen Funktionen zur Verfügung stehen, die jedoch beim Körper angedacht sind.
Die jedoch da sind. Nur weniger ausgeprägt. Oder zu viel.
Das Thema Essen ist mit viel mehr verbunden, als nur die reine Nahrungsaufnahme.
Es ist auch mit Emotionen verbunden.
Mit Situationen.
Daher geschieht oft, dass das Kind bestimmte Dinge vorher sehr gern gegessen hat und dann plötzlich nicht mehr.
Emotionen sind etwas, das im Körper lange gespeichert wird.
Manche Kinder reagieren darauf dass sie von etwas zu viel haben wollen (weil es dadurch erhofft, diese Emotionen auszulösen und es versucht auf diesem Wege zu erreichen) und andere vermeiden es komplett (mit Ekel etc….weil sie genau diese Konsistenz mit einer unguten emotionalen Situation verbinden).
Der Mundbereich ist sowieso ein sehr intensiver, sensibler und empfindlicher Bereich.
Er ist vor allem gerade im Kinderalter oft gleichzusetzen mit den sexuellen Empfindungen eines Erwachsenen.
Der Mundbereich ist sooo eng an die Händigkeit der Kinder gekoppelt.
Viele Kinder, die Schwierigkeiten mit Essen u Co haben, sind auch händisch ungeschickter.
Malen, Basteln, Schreiben, Schneiden, Kraftdosierungen etc. fallen ihnen schwer.
Das ist das Eine.
Das andere ist.
Man darf nicht vergessen, dass Essen eigentlich eine ziemlich hochkomplexe Handlung ist. Etwas, das auch noch ZUSÄTZLICH an gesellschaftliche Normen unterworfen ist.
Die einfachste Form des Essens ist es einfach:
mit dem Finger das Essen ergreifen und ab in den Mund.
Jetzt muss das Kind aber auch noch:
- Sitzen
- Ruhig sein
- mit geschlossenem Mund kauen
- Besteck benutzen
- nicht patzen
- etc….
Hier ist es total wichtig, dass jede Familie für sich seine Essensform herausfindet.
Dass man z.B. das Kind alleine essen lässt, weil es von kognitiven Funktionen her überfordert ist, mit den Familienmitgliedern zu essen.
Dass man auf anderem Wege es unterstützt mit Besteck zu hantieren, wenn das selbständige Schneiden nicht möglich ist und die Frustrationstoleranz zu niedrig ist.
Und und und…
Das sind so viele Punkte, warum ich davon abgekommen bin, das Kind in der Therapie ALLEINE anzuschauen. Für mich sind die Eltern das NON-PLUS-ULTRA. Sie sind Vorbild. Sie sind Bezugspersonen. Sie sind sorgenvoll. Sie sind stark fokussiert aufs Kind. Sie sind lösungsorientiert.
Passt alles.
Dennoch ist eine Symbiose – eine wunderbare und wertvolle Zusammenarbeit der Eltern und vom Kind das Allerwichtigste.
Und am erfolgreichsten!
Herzlichst,
euer gesund-heit.info TEAM
Ariane, Magdalena und René